Nachhaltigkeit ist ein grosses Thema. Wie wird sie bei thyssenkrupp Materials Schweiz konkret gelebt?
Wir sagen gern: «Machen ist wie Wollen – nur krasser». Dieser Leitsatz bringt unsere Haltung auf den Punkt. Nachhaltigkeit ist für uns kein Zusatz, sondern Teil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Sie beginnt bei jedem einzelnen Mitarbeitenden – sei es im Shop-Floor-Meeting, bei Sicherheitstagen oder in der Ausbildung unserer Lernenden. Wir fördern ein Bewusstsein dafür, dass Ressourcen wertvoll sind und verantwortungsvolles Handeln im Kleinen beginnt.
Welche Rolle spielen nachhaltige Energieformen als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie?
Eine zentrale. Als Management prüfen wir jede Investition auf ihren langfristigen Nutzen – Energieeffizienz, Materialverwertung und geschlossene Kreisläufe sind dabei entscheidend. Bei der Dachsanierung 2024 haben wir deshalb nicht nur auf beste Isolationswerte geachtet, sondern auch unsere Photovoltaikanlage erweitert. So erzeugen wir mehr Strom selbst, verbessern unsere CO₂-Bilanz und machen uns unabhängiger vom Energiemarkt – ein Vorteil, der auch unseren Kunden zugutekommt.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Kreislaufwirtschaft. Wie wird das konkret umgesetzt?
Wir verstehen Metalle als Wertstoffe – nie als Abfall. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir Rückführungsprozesse, um Materialien sortenrein zu trennen und dem Produktionskreislauf wieder zuzuführen. So werden zum Beispiel Kunststoff-Spritzgusswerkzeuge unserer Kunden nach ihrer geplanten Einsatzzeit nicht einfach entsorgt, sondern durch uns zurückgenommen und mittels sortenreiner Schrotttrennung gezielt ins Recycling überführt. Dadurch senken wir den CO2-Fussabdruck unserer Produkte und helfen gleichzeitig unseren Kunden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Das geht bei thyssenkrupp Materials Schweiz sogar bis auf Mikroebene, oder?
Richtig. Wir nutzen unsere Werkstoffe bis zu sogenannten Microblocs. Für uns ist selbst eine Streichholzschachtel noch zu gross, um einfach im Schrott zu landen. Das verlangt zwar zusätzlichen Aufwand, aber es zahlt sich aus – ökologisch wie wirtschaftlich. Unsere Kunden wissen das zu schätzen, gerade wenn sie auf belastbare Umweltkennzahlen angewiesen sind.
Transparenz ist ein zentrales Thema. Wie unterstützen Sie Kunden dabei?
Beispiele sind die neue Tinten- und Lasermarkierungsanlage und die Kundenplattform t-kontrol®. Beide erlauben eine eindeutige Rückverfolgbarkeit unserer Produkte bis zum Ursprung. Das schafft Vertrauen und unterstützt unsere Kunden bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Mehr noch: Es gibt ihnen die Möglichkeit, Nachhaltigkeit nachweisbar zu machen – etwa in Audits oder in der Kommunikation gegenüber ihren Endkunden.
Was dürfen die Kunden in Zukunft noch erwarten?
Wir entwickeln unsere Nachhaltigkeitsstrategie laufend weiter – und zwar gemeinsam mit unseren Kunden. Ob durch noch effizientere Logistikprozesse, neue digitale Lösungen zur Datenerfassung oder Investitionen in erneuerbare Energien: Unser Anspruch ist, nicht nur Schritt zu halten, sondern voranzugehen. Nachhaltigkeit ist für uns kein Projekt mit Enddatum, sondern eine Haltung, die uns langfristig antreibt.
Claudio Roth, danke für dieses Interview!